Clever hoch drei im Test: Der 3. Teil der Clever-Familie (2024)

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Von: Sebastian Hamers

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Clever hoch drei im Test: Der 3. Teil der Clever-Familie (1)

Clever hoch drei ist bereits der dritte Teil aus der Roll-and-Write-Serie von Schmidt Spiele. Kann das Spiel mit seinen Vorgängern mithalten?

  • für 1-4 Spieler
  • Spieldauer: 30 Minuten
  • Preis: ca. 10-12€

Schon seit einigen Jahren erfreut sich das Roll-and-Write-Genre in der Brettspielwelt einer großen Beliebtheit. Roll-and-Write? Während sich dieser Begriff in der Szene längst vollständig etabliert hat, reiben sich viele Gelegenheitsspieler noch verwundert die Augen bei dieser Begrifflichkeit. Tatsächlich dürfte allerdings schon so ziemlich jeder einmal einen Titel dieser Machart gespielt haben, vermutlich sogar Dutzende Male. Der bekannteste Vertreter dürfte wohl Kniffel sein, vielen auch unter Yahtzee bekannt. Würfeln, Felder ankreuzen, Punkte sammeln. So lässt sich die Grundmechanik eines Roll-and-Write-Spiele zusammenfassen. Seit Kniffel hat sich allerdings einiges getan und so hat sich auch dieses Genre enorm weiterentwickelt. Spieleerfinder Wolfgang Warsch hat zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen. Sein „Ganz schön clever“ wurde vor zwei Jahren sogar zum Kennerspiel des Jahres nominiert. Druckfrisch kommt nun mit „Clever hoch drei“ schon der dritte Teil der Erfolgsserie in den Handel.

Wer das bereits erwähnte „Ganz schön clever“ oder seinen Nachfolger „Doppelt so clever“ schon gespielt hat, wird sich auch mit dem vorliegenden Würfelspiel sofort zurechtfinden. Die Erfolgsformel wurde im Wesentlichen beibehalten. Dem Spiel liegen sechs verschiedenfarbige Würfel bei, die ihr in eurem Zug dazu nutzt, Spielfortschritte auf eurem Wertungsbogen anzukreuzen. Neben etwas Würfelglück ist dabei durchaus auch eine Portion Taktik gefragt. Das macht „Clever hoch drei“ , wie schon seine Vorgänger, zu einem der anspruchsvolleren Roll-and-Write-Spiele.

Clever hoch drei mit bewährtem Spielablauf

Seid ihr am Zug, würfelt ihr zunächst mit allen sechs Würfeln. Ihr wählt euch einen der Würfel aus und legt ihn zunächst einfach zu euch. Die verbleibenden Würfel dürft ihr anschließend erneut werfen. Es gibt dabei allerdings eine nicht ganz unerhebliche Einschränkung. Alle Würfel, die einen Wert anzeigen, der niedriger ist als der gewählte Würfel, wandern auf ein Silbertablett und dürfen für den nächsten Wurf nicht mehr verwendet werden. Ganz im Gegenteil, am Ende des Zuges dürfen die Mitspieler den Teller plündern und einen Würfel für den eigenen Spielfortschritt nutzen. Ihr präsentiert euren Konkurrenten die Würfel also sprichwörtlich auf dem Silbertablett.

Clever hoch drei im Test: Der 3. Teil der Clever-Familie (2)

Genau dieser Punkt zeigt eine gewisse Brisanz. Hohe Ergebnisse sind häufig lukrativ für den eigenen Spielbogen. Nehmt ihr einen Würfel mit hohem Punktwert, fallen aber zumindest potentiell ziemlich viele Würfel für den nächsten Wurf weg und landen auf dem Tablett. Als gute Strategie hat sich daher erwiesen, zunächst eher kleinere Werte zu sichern und beim zweiten oder dritten Wurf erneut auf gute Ergebnisse zu hoffen. Letztlich bleibt die Wahl des Würfels eine Abwägungssache.

Neue Farbbereiche in Clever hoch drei

In Clever hoch drei ist jeder Würfel durch seine Farbe einem bestimmten Bereich auf dem Spielerbogen zugeteilt. Wählt ihr also den gelben Würfel aus, darf dieser auch nur für Wertungen im gelben Bereich auf dem Bogen verwendet werden. Für jeden Farbbereich gelten leicht veränderte Regeln. Bleiben wir bei der Farbe Gelb, spielt es zusätzlich eine Rolle, ob ihr den gelben Würfel im ersten, zweiten oder aber im dritten und letzten Wurf gesichert habt. Für jeden dieser Fälle wurde eine eigene Reihe auf dem Bogen vorgesehen. Davon abgesehen, gibt es im diesem Farbsektor wenig zu beachten. Die gelben Kästchen weisen vorgedruckte Zahlen auf, die ihr nur ankreuzen dürften, wenn die Zahl zum Würfelergebnis passt. Am Spielende wird jede der drei Reihen einzeln mit Punkten belohnt, abhängig von der Zahl der Kreuze.

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Der türkisene Bereich sieht hingegen auf den ersten Blick etwas unübersichtlich aus. Hier sehr ihr ein Raster aus sechsmal sechs Feldern. Um den Bereich zu aktivieren, müsst ihr zunächst natürlich auch den türkisenen Würfel beiseitelegen. Wie gewohnt, kreuzt ihr jetzt das Kästchen mit der passenden vorgedruckten Zahl an. Jede Zahl ist durch das Raster jedoch gleich sechsfach vorhanden. Jetzt ist etwas Glück, aber auch ein wenig Vorausplanung gefragt. Habt ihr nämlich mit dem ersten oder zweiten Wurf schon einen Würfel mit der gleichen Augenzahl gesichert, dürft ihr gleich mehrere Felder mit einem Schlag ankreuzen.

Clever hoch drei belohnt kluge Planer

Im Gegensatz zu den Farbbereichen Gelb und Türkis werden im blauen Sektor keine Felder angekreuzt. Stattdessen tragt ihr das Würfelergebnis direkt ein. Einen kleinen Kniff gibt es aber natürlich auch hier. Der blaue Würfel kann nur in Kombination mit dem weißen Würfel gewählt werden, die Augenzahlen beider Würfel werden addiert. Das Ergebnis tragt ihr in einer langen Reihe ein, in deren Mitte die Zahl sieben vorgedruckt ist. Ihr dürft die Zahlen nur direkt nach links oder recht von der Mitte aus eintragen, so dass keine Lücken entstehen. Besondere Schwierigkeit: die folgende Ziffer muss zur linken Seite hin immer um genau eine Zahl kleiner werden, zur rechten Seite hin gibt es entsprechend eine wachsende Zahlenfolge. Lediglich die sieben darf jederzeit verwendet werden. Sie führt in der Reihe eine Art Reset durch, was euch beim weiteren Ausfüllen wieder mehr Möglichkeiten verschafft.

Clever hoch drei im Test: Der 3. Teil der Clever-Familie (4)

Der braune Farbbereich ist vergleichsweise einfach abzuhandeln. Hier gibt es wieder vorgedruckte Ziffern, die ihr mit dem passenden Würfel erfüllen müsst. Eine numerische Reihenfolge gibt es dabei nicht, die Zahlen sind wild durcheinandergeworfen. Eine kleine Regel gibt es dann aber doch. Übersprungene Felder in der Reihe können nicht nachträglich noch aktiviert werden. Seid ihr in der braunen Farbreihe ganz ans Ende gelangt, kann hier kein Feld mehr angekreuzt werden.

Der weiße Bonuswürfel in Clever hoch drei

Die Ergebnisse des rosafarbenen Würfels könnt ihr eigentlich immer eintragen. Es gibt keine vorgedruckte Bedingung, die es zu erfüllen gilt. Am Spielende werden die Ergebnisse ganz einfach addiert. Zu jedem Feld in der rosafarbenen Reihe gehört allerdings noch ein kleiner Bonus, der euch einen einmaligen Vorteil einbringt. Diese Boni gibt es zwar auch in den anderen Farbreihen, jedoch nicht in dieser Fülle. Ihr erhaltet den Rosa-Bonus nur, wenn ihr den Wert des Würfels halbiert, bevor ihr ihn auf dem Bogen eintragt. Auf der Gegenseite erhaltet ihr einen Punktemultiplikator, wenn ihr auf den Bonus verzichtet. Keine leichte Entscheidung.

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Übrig bleibt somit nur noch der weiße Würfel, der keiner festen Farbreihe zugeordnet wird. Er fungiert als Joker und kann eine Farbe eurer Wahl annehmen. In Clever hoch drei seid ihr prinzipiell darin bestrebt, so viele Felder wie möglich zu aktivieren. Denn jedes verwendete Feld ist am Spielende Punkte wert. Da der Punkteanstieg in den einzelnen Farbbereichen progressiv ansteigt, lohnt es sich auf jeden Fall genauer hinzugucken, welches Feld euch mehr Punkte verspricht.

Clever hoch drei und die bekannten Boni

Wie bereits erwähnt, wird das Erreichen bestimmter Meilensteine in den einzelnen Farbbereichen mit Boni belohnt. Der rosafarbene Sektor schmeißt euch mit Bonusfunktionen zu, wenn ihr dafür auf ein paar Punkte verzichtet. Doch auch bei den anderen Farben lassen sich wertvolle Sonderaktionen ergattern. Die Boni lassen euch beispielsweise zusätzliche Felder aktivieren, euch einen weiteren Würfel nutzen oder erlauben einen Neuwurf sämtlicher Würfel. Eine Sonderform nimmt der ikonische Fuchs ein. Dieser wertet den Farbbereich, der euch am Spielende die wenigsten Punkte einbringt, ein weiteres Mal. Sammelt ihr im Spielverlauf mehrere Füchse ein, kann der Multiplikator sogar noch weiter erhöhet werden.

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Am Spielende werden die gesammelten Punkte in den einzelnen Bereichen addiert. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte gesammelt hat. Für eine Partie müsst ihr ungefähr eine halbe Stunde einrechnen. Clever hoch drei von Schmidt Spiele ist für ein bis vier Spieler ab acht Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 10-12€ im Handel.

Fazit: Clever hoch drei erspielt sich diese smarte Testwertung

Clever hoch drei im Test: Der 3. Teil der Clever-Familie (7)

Als vor gut zwei Jahren „Ganz schön clever“ in den Handel kam, lief das Spiel bei mir auf Heavy Rotation. Die simple Grundmechanik, Würfel werfen und Ergebnisse ankreuzen, lockt bei mir auch heute noch wohlige Erinnerungen an Kniffel-Partien aus der frühen Kindheit zurück. Kniffel selbst würde ich heute aus Eigenantrieb aber wohl kaum noch auf den Spieltisch bringen. Das liegt insbesondere an den zahlreichen modernen Vertretern des Genres. Eines der besten ist „Ganz schön clever“, für das sich aufgrund der erweiterten Spieloptionen häufig selbst Brettspiel-Junkies begeistern können. Der Nachfolger „Doppelt so clever“ schlug in die gleiche Kerbe. Gleiches Spielgefühl, nur eben mit veränderten Ankreuz-Optionen. Auch das vorliegende „Clever hoch drei“ bleibt seinen Wurzeln treu und erfindet das Rad sicherlich nicht neu. „Clever hoch drei“ ist mehr vom gleichen. Für mich als jemand, der zahllose Runden der Vorgänger gespielt hat, ist das eine willkommene Abwechslung. Ist bei euch bereits ein Sättigungsgefühl entstanden, wenn ihr an die Spiele aus der Clever-Familie denkt, dann bietet euch „Clever hoch drei“ vermutlich zu wenig Neues, um das Feuer neu zu entfachen. Hattet ihr bislang noch keine Berührungspunkte mit dem Spiele-Trio, könnt ihr bedenkenlos zu einem beliebigen der drei Titel greifen. Sie bewegen sich alle auf einem ähnlich hohen Niveau und versprechen viele Stunden Spielspaß.

ProCon
+ spielt sich auch prima alleine- keine große Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorgänger
+ bewährtes Spielprinzip
+ fordert mehr als nur Würfelglück
+ passive Spieler profitieren von Würfeln des aktiven Spielers

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